Irmgard Seefried

Irmgard Seefried

Die weltbekannte Kammersängerin wurde am 9.10.1919 in unserem Köngetrie­der Schulhaus geboren. Ihr Vater war Heinrich Seefried, Lehrer in Köngetried von  1913 - 1923, in dieser Zeit auch äußerst engagier­ter Dirigent und 2. Vor­stand unseres Gesangvereines. Ab 1923 wohnte sie mit ihren Eltern in Bad Wörishofen.

Irmgard Seefried studierte Gesang am Konservatorium in Augsburg, sie debü­tierte 1939 am Opernhaus in Aachen und wurde schließlich 1943 Mitglied der Wiener Staatsoper. Nach dem 2. Weltkrieg begann ihre internationale Karriere. Sie trat an der Mailänder Scala, an der Covent Garden Opera in London, und an der Metropolitan Opera in New York auf. Konzertreisen führten sie  auch bis nach Indien, Japan, Australien und Südafrika. Jahrelang sang sie regelmä­ßig bei den Salzburger Festspielen. In den 50er Jahren wurde Irmgard Seefried international als hervorragende Mozart-Interpretin und Liedgestalterin ge­schätzt. Neben Mozart Partien waren auch die Rollen der Agathe im Freischütz von Carl Maria von Weber, der Madame Butterfly in G. Puccini`s gleichnami­ger Oper, und die der Eva in  "Die Meistersinger aus Nürnberg" Glanz­punkte  ihres Repertoires. Im Radio kann man öfters eine sehr schöne Aufnahme der Arie "Abends will ich schlafen gehen" aus "Hänsel und Gretel" von E. Humperdinck, hören.
1948 heiratete sie den Violonisten W. Schneiderhan. Mit ihm zusammen mach­ten sie viele Konzertabende, ihre großartigen, überall anerkannten Liedinterpre­tationen brachten ihnen großen Erfolg.H.W. Henze wid­mete dem Ehepaar die Ariosi für Sopran, Violine und Orche­ster, Uraufführung 1964 in Edinburg, und Frau Martin widmete ihnen "Maria Tryptichon" für die gleiche Besetzung, Uraufführung 1968.

In späteren Jahren kam sie mehrere Male in ihre Heimat nach Bad Wörishofen zur Kur, von wo aus sie auch Köngetried besuchte. Als wir ihr mitteilten, daß die neugegründete Gruppe des Sängerkreises den Na­men "Seefried" bekommen soll, um die Verdienste ihres Vaters zu ehren, sagte sie spontan den Besuch ei­nes unserer Gruppenkonzerte zu. Leider konnte sie das nicht mehr erleben, denn sie starb bald darauf am 24.11.1988 in Wien.

Bei unserem Chorausflug 1991 nach Wien sangen wir an ihrem schlichten Grab und zier­ten es mit Blumen aus ihrem Geburtsort.

Irmgard Seefried sings Staendchen (1965)

Artikel zu Irmgard Seefried

"Ein Weltstar aus Wörishofen - und sein größter Fan" aus der Augsburger Allgemeinen vom 09.10.2019

Heinrich Seefried

Heinrich Seefried

Am 12.Juli 1888 geboren, absolvierte er 1907 das Lehrerseminar und trat 1913 seine erste Stelle in Könge­tried an. Er brachte dem Gesangverein in kürzester Zeit ungeheuren Aufschwung und  gründete das Lehrer­orchester "Oberes Mindelgau".

Als er 1915 in den Krieg zog hatte er bereits Stephan Martin zum Chorleiter und dessen Sohn Martin Martin zum Organisten ausgebildet. So war der Verein als Kirchenchor über die Kriegsjahre lebensfähig. Nach dem Kriege führte er mit Orchester und Gesangverein bekannte Musikwerke auf. Dank Seefried war Köngetried damals weit über die Landkreisgrenze hinaus bekannt. Nach 10 Jahren wurde er nach Bad Wörishofen versetzt und war auch dort musikalisch sehr aktiv. 1936 starb er an den Folgen eines Verkehrsunfalles.